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Liebe, Schweigen, Hören, Wort. Abtsbenediktion von P. Rafel Barruè i Broch
11. Juli 2024

Am 11. Juli, dem Fest unseres Vaters, des Heiligen Benedikt, erteilte Pater Mauro-Giuseppe Lepori, Generalabt des Zisterzienserordens, Pater Rafael Barruè i Broch, dem neuen Abt unserer Abtei Santa María in Poblet, die Abtsbenediktion.
 
Der neue Bischof von Girona und ehemalige Abt des Klosters, Pater Octavi Vilà, der Erzbischof von Tarragona, Pater Joan Planellas, der Erzbischof von Urgell, Pater Joan-Enric Vives, der Kardinal-Erzbischof von Barcelona, Pater Joan Josep Omella, und zahlreiche Bischöfe der Diözesen Kataloniens nahmen an den Feierlichkeiten teil. Außerdem waren Äbte, Provinziale der verschiedenen Kongregationen, Priester, Äbtissinnen und Nonnen sowie zahlreiche Verwandte von Pater Abt Rafael, Gläubige und Freunde des Klosters anwesend, um an diesem ganz besonderen Tag mitzufeiern. Viele Mönche und Nonnen aus den Zisterziensergemeinschaften in Katalonien wie aus Frankreich waren angereist: Vallbona, Valldonzella, Solius; Boulaur, Rieunette, les Neiges, Lérins.
 
Wichtige und für eine Abtsbenediktion typische Momente der Feier waren der Gesang der Allerheiligenlitanei, bei der sich Pater Rafael auf den Boden warf, sowie die Überreichung der Regel des Heiligen Benedikt, des Rings, des Hirtenstabs und der Mitra. Darauf erhielt der neue Abt den Friedenskuss vom Generalabt des Ordens, von den anderen Prälaten, den Mönchen unserer Gemeinschaft und den versammelten Äbtissinnen.
 
Der neue Abt von Poblet wurde am 31. August 1966 in der valencianischen Stadt Vila-real, Castellón, geboren. Er studierte Bildende Kunst an der Polytechnischen Universität Valencia und trat im Jahr 2000 in das Kloster Poblet ein, wo er am 11. Juli 2005 seine Profess ablegte. Anschließend wurde er von Abt Josep Alegre zur Fortsetzung seiner Studien nach Rom geschickt, wo er 2009 an der Päpstlichen Universität Gregoriana einen Abschluss in Theologie erwarb. Nachdem er sein dreijähriges Studium in Rom abgeschlossen hatte, kehrte er nach Poblet zurück und wurde 2010 zum Priester geweiht. Danach übernahm er das Amt des Novizenmeisters, das er mit großer Sorgfalt ausübte und die Ausbildung der jungen Mönche anleitete, insbesondere in der Liebe zur Lectio Divina, dem Eifer im Gebet und der Arbeit; er kümmerte sich auch um die Gäste.
 
Am 20. März 2016 wurde er zum Prior von Poblet ernannt und hatte dieses Amt bis zum 22. April 2024 inne. An diesem Tag wurde er zum Abt von Poblet gewählt und trat die Nachfolge von Dom Octavi Vilà an, der von Papst Franziskus zum Bischof von Girona ernannt worden war.
Nach der Feier der Abtsbenediktion teilten die Teilnehmer der Zeremonie die Freude über dieses Ereignis mit der Gemeinschaft bei einem Stehlunch im Kreuzgang des Klosters. Das Licht vergoldete die weißen Steine des Kreuzgangs und betonte seine eindrücklich einfache und reine Architektur. Jede der vier Galerien erinnerte an eines der Dankesworte, die der neue Abt von Poblet am Ende der Messe sprach, und an die Anforderungen des neuen Dienstes, der ihm von heute an anvertraut ist. Seine Ansprache kann in die vier Worte gefasst werden: Liebe, Schweigen, Hören, Wort.
Vier Worte, auf denen das Leben des Mönchs gründet und die seine Suche nach Gott im Rahmen der vier Galerien des „paradisus claustralis“ dynamisieren.
Mit Abt Raphael öffnen sich Askese und monastische Spiritualität dem künstlerischen Ausdruck und der ästhetischen Kontemplation, wobei Tradition und Innovation gleichermaßen geschätzt werden, indem der Reichtum des zisterziensischen Erbes in die Sehnsucht integriert wird, die den modernen Menschen auf seiner spirituellen Suche beseelt.